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StabiloOktober 2017

Studienergebnisse des Schreibmotorik Instituts: Die meisten Kinder beginnen mit vier Jahren, ihren Namen zu schreiben

Vorschulkinder sind in der Regel hoch motiviert, schreiben zu lernen. Das Schreibmotorik Institut hat die ersten Schreibversuche in einer Umfrage unter Müttern ermittelt. Denn auch im Zeitalter der Digitalisierung behält das Handschreiben eine entscheidende Bedeutung.

StabiloDie meisten Kinder – 61,4 Prozent – beginnen bereits im frühen Alter von vier Jahren damit, ihren Namen zu schreiben. In diesem Altersabschnitt ist das zeichnerische Können in der Regel noch nicht sehr entwickelt, dennoch scheint es für die Kinder essentiell zu sein, bereits ihren Namen schreiben zu können. Und das machen sie im Schnitt selbstständig rund 400 Mal bis zur Einschulung. „Das korrekte Schreiben des Namens und das Lob der Erwachsenen dafür ist wahrscheinlich der erste bewusst wahrgenommene Bildungserfolg eines Kindes“, erklärt Institutsleiterin Dr. Marianela Diaz Meyer – entsprechend hoch sei der Schritt für die weitere Entwicklung einzuschätzen.

„Das Entdecken der Handschrift erfolgt freiwillig und intrinsisch motiviert, mit Neugier und dem unbedingten Willen, das Schreiben zu erlernen“, sagt die Ergonomie-Expertin. Immerhin schreiben vier- und fünfjährige Kinder im Schnitt 3,8 Mal pro Woche ihren Namen mit der Hand, und 82 Prozent der Kinder tun dies nach Angaben ihrer Mütter mit viel Freude. Zwischen Mädchen und Jungen zeigt sich kein Unterschied: Sie schreiben ihren Namen im Schnitt etwa gleich häufig und in gleichem Maße gerne. Daraus ergibt sich die Frage, wo die Jungen die Motivation verlieren: 51 Prozent der Jungen haben nach Forschungsergebnissen des Schreibmotorik Instituts Probleme mit der Handschrift.

Den Schreiblernprozess von Anfang an begleiten

Weil im weiteren Verlauf immer mehr Wörter hinzukommen, dürfte – so die Einschätzung der Wissenschaftler des Schreibmotorik Instituts – ein Großteil der Kinder bis zur Einschulung täglich mit der Hand schreiben. „Es ist eine große Chance, dass Kinder Freude am Handschreiben und am Lernen entwickeln“, meint Dr. Diaz Meyer. „Darin liegt aber auch eine Gefahr.“ Denn: „Kinder müssen lernen, mehr als 30 Muskeln und 17 Gelenke präzise zu koordinieren, um die erforderliche Motorik zu entwickeln, damit sie das ‚Präzisionswerkzeug‘ Stift führen können.“

Die Empfehlung des Schreibmotorik Instituts an die Eltern: „Bitte unbedingt von Anfang an auf die richtige Sitz- und Stifthaltung aber auch die richtige Blattlage achten!“ Väter und Mütter könnten ihren Kindern viele Probleme beim Schreiben sowie spätere Fehlhaltungen ersparen, wenn sie auf die richtige Stifthaltung und Blattlage achten, damit die Hand entspannt schreiben kann. Später – das zeige die Erfahrung vieler Lehrerinnen und Lehrer sowie Ergotherapeuten – sei ein Umlernen fast unmöglich.

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